MDR nah dran:
Zwei Südafrikaner in der DDR

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Produktionsjahr:
2013
Auftraggeber:
MDR
Inhalt:

1988 gab der Thüringer Pfarrer Eberhard Vater in der Kirche in Viernau einer außergewöhnliche Liebe seinen Segen:  Mak und Dikeledy Gwilis – schwarze Südafrikaner, ANC Aktivisten, die in der DDR Asyl fanden. Beide Kommunisten aber auch Christen, denen der Pfarrer und seine Frau Ersatzeltern wurden.

Nach 25 Jahren kehren sie nach in die Thüringer Kirche zurück, um hier ihr Eheversprechen zu erneuen.

Begegnet sind die Vaters Mak und Dikely Gwili 1987. Ca. 100 südafrikanische Aktivisten wurden damals von der DDR aufgenommen.

14 Jahre waren Mak und Dekeledy bereits auf der Flucht. Im Pfarrhaus der Vaters fanden sie Beistand, Mut und Halt. Ihr Entschluss dort zu heiraten, die einzige Hoffnung.

Ein Ereignis allerdings, das politischen Sprengstoff barg.

Für die SED – Genossen war es undenkbar, dass Mitglieder des ANC auch Christen waren. Doch auch die Kirchenfunktionäre blieben dem Engagement der Vaters für die Aktivisten des ANC und deren bewaffneten Kampf gegenüber skeptisch.

Der Film begibt sich auf Spurensuche in Thüringen und Südafrika. Was wurde aus den Träumen, Wünschen und Vorstellungen des Pfarrerehepaares Vater? Wie ergeht es nach einem Viertel Jahrhundert den ANC Aktivisten Mak und Dikeledy Gwilis und wie werden die beiden Paare, die in ihren Ländern Demokratie etabliert haben, einander wieder begegnen?

Entlang dieses Spannungsbogens erkundet der Film den Umgang der DDR mit denen, denen sie ihre Solidarität verordnet hatten. Er erzählt von den Hoffnungen des Pfarrerehepaares nach dem Ende der DDR, ihren Enttäuschungen über den zunehmenden Rassismus, aber auch von ihrem Widerstand. Doch auch das Bangen, was aus den jungen ANC Aktivisten wurde, ob und wie sie als Verfolgte nun selbst Macht ausüben, verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. Das Wiedersehen in Viernau wird emotionaler Höhepunkt dieser außergewöhnlichen Geschichte.